Auflistung der Silbermünzen des deutschen Kaiserreichs.

Die einzelnen Bundesstaaten des deutschen Kaiserreichs durften ab dem Jahre 1873 eigene Silbermünzen in den Nennwerten von 2 Mark und 5 Mark herausgeben.

Durch das Münzgesetz von 1873 war geregelt, wie die Münzen zu gestalten waren. Auf der Bildseite durfte nur der jeweilige Landesherr abgebildet sein und die Münze musste einen Perlkreis besitzen.

Auf der Wertseite war alleine der Reichsadler in einer bestimmten Gestaltung erlaubt. Außerdem wurden weitere Silbermünzen mit den Nennwerten 20 Pfennig, 50 Pfennig und 1 Mark herausgegeben.

Diese waren jedoch nicht mit dem Porträt eines Herrschers versehen, da diese Silberkleinmünzen nicht von einzelnen Bundesstaaten des Kaiserreichs herausgegeben wurden.

Im Jahre 1908 wurden erstmalig 3-Mark Münzen geprägt, für welche zunächst die selbigen Bestimmungen wie für die 2-Mark und 5-Mark Münzen in Silber galten.

Durch das Münzgesetz von 1909 wurden die Bestimmungen von 1873 gelockert, auf Gedenkprägungen durften nun auch andere Motive abgebildet werden und der geperlte Kreis war nicht mehr zwingend vorgeschrieben.

Auch die Wertseite durfte eine andere Gestaltung aufweisen.

Teilweise wurden die Münzen in sehr hohen Prägezahlen produziert, so zum Beispiel die Kursmünzen und Gedenkmünzen des Königreichs Preußen. Daher haben die meisten preußischen Silbermünzen, außer im absolut prägefrischem Zustand, nur noch den Edelmetallwert, welcher aber zurzeit auch nicht zu verachten ist.

Für kleinere Territorien & Fürstentümer mit entsprechend geringer Bevölkerung liegen dagegen vor allem bei Gedenkmünzen deutlich geringere Prägezahlen vor. Kriegsbedingt wurden dagegen die 3-Mark-Gedenkmünze von Sachsen zum 400-jährigen Reformationsjubiläum 1917 nur in 100 Stück sowie Ausgaben zu Regierungsjubiläen in Hessen im Jahre1917 und Bayern im Jahre 1918 nur in wenigen Einzelstücken geprägt. Diese haben auch heute noch einen sehr hohen Sammlerwert und sind sehr gesucht.

Die Münzen galten im ganzen Kaiserreich, sodass sächsische Münzen auch in Preußen, Bayern & Lippe genutzt werden konnten.

Die Nennwerte bis 1 Mark.

Kleinmünzen aus Silber des deutschen Kaiserreichs wurden ab dem Jahre 1873 mit den Nominalen 20 Pfennig und 1 Mark herausgegeben. 50-Pfennig-Münzen prägten die Münzstätten dann ab 1875. Bereits im Jahre 1877 wurden die 20-Pfennig Münzen aus Silber durch Prägungen aus Kupfer-Nickel ersetzt.

Seit dem Jahre 1891 wurde, wie auch bei den Münzen mit höherem Nennwert, der Reichsadler mit kleinem Wappen genutzt, während vorher ein Reichsadler mit großem Wappen üblich war.

Nach 1903 wurden keine Münzen mit dem Nennwert 50 Pfennig mehr geprägt, da diese Münzen nun durch das Nominal ½ Mark, ebenfalls in Silber, ersetzt wurden.

Produziert wurde die Kleinmünzen in allen Prägestätten, wobei jedoch einige in manchen Jahren nicht sämtliche Münzwerte herstellten.

Die Münzen bestehen, wie auch die 2-, 3- und 5-Mark-Münzen, aus 900er Silber.

Die Nennwerte ab 2 Mark.

Alle Münzen bestehen aus 900er Silber.

Die 2-Mark Münzen sind 11,111 Gramm schwer und haben einen Durchmesser von 28 mm.

Die 3-Mark Münzen sind 16,667 Gramm schwer und haben einen Durchmesser von 33 mm.

Die 5-Mark Münzen sind 27,778 Gramm schwer und haben einen Durchmesser von 38 mm.

Wertseitig ist auf den Silbermünzen der Reichsadler abgebildet.

Es gibt zwei Varianten, den Adler mit großem Wappen und den Adler mit kleinem Wappen. Ersterer wurde bis 1889 benutzt, letzterer ab 1891. Zwischen diesen Jahren wurden keine Silbermünzen mehr geprägt.

Durch das Münzgesetz von 1909 durfte die Wertseite ebenfalls verändert werden, dieses erfolgte bei den nachstehenden Gedenkmünzen.

• Auf den Wertseiten der Silbermünzen ‚Jahrhundertfeier des Großherzogtums 1915’ von Mecklenburg-Schwerin und ‚Jahrhundertfeier der Zugehörigkeit der Grafschaft Mansfeld’ von Preußen ist eine abgewandelte Form des Reichsadlers zu sehen, der sogenannte ‚Kriegsadler’.
• Die preußischen 3-Mark Münzen ‚Jahrhundertfeier der Universität Berlin’ und ‚Jahrhundertfeier der Universität Breslau’ zeigen ebenfalls eigene Formen des Reichsadlers.
• Eine Abwandlung des Reichsadlers, dem sog. Jugendstiladler, ist ebenfalls auf der Wertseite der Silbermünze ‚Jahrhundertfeier des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach’ geprägt worden.
• Die Wertseite der Münze ‚Jahrhundertfeier der Befreiungskriege gegen Frankreich’ ist mit einem Adler, welcher eine Schlange packt, als Symbol für die napoleonisch-französische Fremdherrschaft, versehen.

Auch Silbermünzen des deutschen Kaiserreichs sind noch in großen Mengen in Münzsammlungen & Münzansammlungen vorhanden. Gerade die häufig genutzten Kursmünzen haben in gelaufenem Zustand oft nur den Silberwert, welcher aber nicht unbeträchtlich ist.

Diese kaufen wir in jeder Menge und in jedem Zustand zu tagesaktuellen Preisen.

Ebenfalls haben wir immer Interesse am Ankauf oder der Versteigerung von seltenen & wertvollen Münzen des Kaiserreichs.